Welchen Einfluss unsere Sprache auf uns hat, habe ich deutlich erfahren, als ich vor mehr als 25 Jahren begann meinen Weg als Trainerin zu gehen.
In der Körperarbeit mit Gruppen, lernte ich, was für einen wichtigen Teil meine Sprache übernimmt, um Menschen erreichen, motivieren und anregen zu können etwas zu tun. Theoretisch habe ich das schnell verstanden, wirklich begriffen, WIE es wirkt, habe ich letztendlich erst, durch die Rückmeldungen meiner Teilnehmerinnen, die in Worte fassten, was mir damals gar nicht möglich war.
Für mich gab es aber noch ein viel weitreichenderes Lernerlebnis. Sobald dieses Suchen nach positiven Begriffen, nach freudigen Affirmationen, nach sinnhaften, nachvollziehbaren Antriebsquellen in meine Sprachroutine übergegangen war, sobald wurde auch mein eigenes Leben leichter. Sobald ich nicht mehr darüber nachdenken musste, was ich wie sagen möchte, sondern gar nicht mehr anders konnte, als in diesen, ich nenne es mal "Umdeutungen", zu reden, desto spürbarer waren die Auswirkungen. Schon damals habe ich verstanden, welch grosser Schatz sich hinter dieser scheinbaren Kleinigkeit verbirgt.
Was ich heute nutze, ist ein gewisses Erforschen der Sprache.
Unsere Muttersprache enthält mütterliches Wissen. Wir Töchter unserer Mütter können unsere eigene Sprache erforschen, um etwas über uns zu erfahren. Unsere Sprache weiss vieles über uns. Wenn wir anfangen uns selbst zuzuhören, dann können wir dieses Wissen nutzen.
Unsere gesprochene Sprache ist Ausdruck innerer Hintergründe. Die Begriffe, die wir häufig verwenden, können uns dabei helfen dem Ausdruck zu geben, was bisher nicht greifbar war.
Wenn du eine sprachliche Wendung immer wieder benutzt, dann untersuche genauer, welchen Gefühlshintergrund deine Worte haben.
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